40 Jahre Kreisrat Gottfried Hänsel
Freitag, 08. November 2024
Laudatio von Herrn Landrat Stefan Rößle:
„Verehrte Damen und Herren, verdiente Persönlichkeiten mit einer Dankurkunde auszuzeichnen, weil sie über 40 Jahre hinweg mit beachtenswertem Einsatz die Entwicklung unseres Landkreises gefördert und wesentlich mitgestaltet haben, ist ein sehr seltener und ganz besonderer Anlass und zugleich eine ehrende Aufgabe, die ich heute gerne wahrnehme.
Sehr geehrter Herr Hänsel, seit nunmehr 40 Jahren, also vier Jahrzehnte, sind Sie Mitglied des Kreistages und damit das dienstälteste Mitglied im Kreistag. Wer sich über vier Jahrzehnte hinweg in der Kommunalpolitik halten kann und auf Kreisebene bei sieben Kommunalwahlen das Vertrauen der Wähler erhält, der besitzt auch eine herausgehobene Anerkennung der Bürgerinnen und Bürger. Während Ihres 40-jährigen Einsatzes haben Sie unter wechselnden wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen Ihren Idealismus, Ihre Kraft und Ihre Fähigkeiten in den Dienst unseres Landkreises gestellt und zur positiven Entwicklung unseres Gemeinwesens tatkräftig beigetragen. Ihr Wort hat Gewicht sowohl im Kreistag als auch in den Fachausschüssen, in denen Sie mitarbeiten. Sie suchen begehbare Wege, um vernünftige und vertretbare Lösungen zu erzielen.
Ihre kommunalpolitischen Ziele verfolgen Sie mit großer Ausdauer und Hartnäckigkeit. Sie haben Ihre Prinzipien und zu diesen stehen Sie. Sie stehen zu Ihren Grundüberzeugungen und gelten als unerschrockener Verfechter Ihrer Meinung. So sehr Sie grundsätzlich bei politischen Auseinandersetzungen den Konsens suchen und auf eine gute Zusammenarbeit aus sind, so wenig scheuen Sie es gleichzeitig, Themen auch kontrovers zu diskutieren. Als erfahrener Kommunalpolitiker wissen Sie aber auch, dass man mitunter auch mit einem Kompromiss ans Ziel gelangen kann – bedeutet doch letztendlich ein Kompromiss, versuchen das Optimale herauszuholen.
Sie setzten sich im Rahmen Ihrer Kreistagsarbeit in besonderem Maße für den Öffentlichen Personennahverkehr ein. im dafür zuständigen Fachausschuss, dem AWVT, blicken Sie auf einen Erfahrungsschatz zurück, der seines Gleichen sucht und das ist bei zahlreichen Gelegenheiten ein Gewinn für unseren Landkreis. Der ÖPNV befindet sich im ständigen Wandel. Heute bestehen in unserer Gesellschaft ganz unterschiedliche Anforderungen an eine angemessene Personenbeförderung als noch vor wenigen Jahren oder gar Jahrzehnten. Stichworte wie das Deutschlandticket und Rufbusse auf dem gesamten Landkreisgebiet waren noch vor wenigen Jahren derart nicht vorstellbar. Sie, Herr Hänsel, zeichnen sich – und das beileibe nicht nur in diesem Bereich der Politik – neben Ihrem unermüdlichen Einsatz vor allem durch Ihre Erfahrung aus – und das im besten Sinne. Erfahrung ist ein hohes Gut, das häufig nicht genug Wertschätzung erfährt. In besonderem Maße außergewöhnlich ist es einerseits Ihre über vier Jahrzehnte währende Erfahrung einzubringen und andererseits stets am Zahn der Zeit zu sein. Diese Fähigkeit zeichnet Sie, Herr Hänsel, in besonderem Maße aus. Unser Kreistag kann in seiner täglichen Arbeit von Ihrem außergewöhnlich großen Erfahrungsschatz profitieren, gleichzeitig beweisen Sie mit Ideenreichtum und Anregungen immer wieder aufs Neue, dass Sie genau wissen, was Bürgerinnen und Bürgern im Heute am Herzen liegt und wie Sie mit all Ihrer kommunalpolitischen Erfahrung realistische Lösungen aktueller Probleme anstoßen können. Ein Aspekt, der gerade in einer Zeit spürbarer Politikverdrossenheit besonders hoch bewertet werden sollte.
Man möchte meinen, nach vier Jahrzehnten Kommunalpolitik auf Kreisebene gehöre man zum „alten Eisen“ und könne auf manchen Themenfeldern nicht mehr mithalten. Tatsächlich beweisen Sie aber immer wieder aufs Neue das genaue Gegenteil: Die „guten alten Zeiten“, in denen politisches Engagement häufig noch zum guten Ton gehörte und politische Veranstaltungen auch auf kommunaler Ebene regelmäßig große Besucherzahlen anlockten, scheinen endgültig vorbei. Sie aber, Herr Hänsel, verstehen es wie kaum ein anderer, Menschen zusammenzubringen und schaffen es auch heute noch in Ihrer Heimatstadt Wemding regelmäßig erfolgreiche Veranstaltungen zu organisieren, die Besucherströme anlocken wie kaum in anderen Orten unseres Landkreises. Das ist außergewöhnlich und dahinter steckt jahrelange und fortwährende Arbeit, ein sorgsam gepflegtes Netzwerk und unermüdlicher Einsatz.
Vermutlich auch aus diesem Grund, sind Sie seit 2023 als Vorsitzender des Bezirksverbandes der Seniorenunion Schwaben auch überregional politisch gefragt und setzen sich schwabenweit für die Belange der Seniorinnen und Senioren ein. Auch Ihr Einsatz für den Landkreis Donau-Ries geht weit über das normale Maß hinaus. Sie stellen immer wieder das Wohl eines anderen Menschen oder das unserer Gemeinschaft in den Mittelpunkt Ihres Handelns und zeigen ein beispielhaftes Engagement wann immer es darum geht, unseren Landkreis voranzubringen. Dabei folgen Sie, Herr Hänsel geradlinig Ihren Wertemaßstäben.
Im Jahr 2019 erhielten Sie durch das Bistum Eichstätt auch die Bistumsmedaille in Silber verliehen, die eine Auszeichnung für Ihr außergewöhnliches und langjähriges kirchliches Wirken, unter anderem in der Kirchenverwaltung der Pfarrgemeinde Sankt Emmeram in Wemding wertschätzt. Wenn man, wie ich, seit vielen Jahren mit Ihnen, Herr Hänsel, zusammenarbeiten darf, erkennt man, dass Ihr großes kirchliches Engagement, Ihr unermüdlicher Einsatz für die christlichen Werte mit Ihrem politischen ehrenamtlichen Wirken Hand in Hand gehen. Sie haben klare Wertevorstellungen, die in einer Zeit des fortwährenden Wandels von unschätzbarem Wert sind und Orientierung bieten. In Anerkennung Ihres herausragenden sozialen, politischen und auch kirchlichen Engagements wurden Sie 2014 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
40 Jahre Kommunalpolitik, das bedeutet auch 40 Jahre persönliches Engagement, 40 Jahre im Dienste seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger zu stehen. Ich möchte an dieser Stelle den belgischen Kardinal und Erzbischof Léon-Joseph Suenens zitieren, der sagte: „Es gibt so viele Dinge, die man nicht mit Geld bezahlt, wohl aber mit einem Lächeln, einer Aufmerksamkeit, einem „Danke“.
Sehr geehrter Herr Hänsel (lieber Gottfried,) ich danke Ihnen im Namen des Landkreises Donau-Ries - aber auch ganz persönlich - für Ihren steten und erfolgreichen Einsatz als Kreisrat für unseren Landkreis. Ich freue mich, dass ich Ihnen heute in Anerkennung Ihrer vielen Leistungen die Dankurkunde des Landkreises Donau-Ries für Ihr 40-jähriges ehrenamtliches Engagement und eine kleine Aufmerksamkeit überreichen darf. Ich wünsche Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit.“