Lea Metzner ist Wemdings Himmelsbotin

Montag, 16. Dezember 2024

„Es ist schön, den Menschen in der Vorweihnachtszeit eine Freude zu machen“.

Kaum betritt Lea in ihrem wallenden weißen Engelskleid ein Wemdinger Café, strahlen nicht nur die Augen der beiden Verkäuferinnen an der Theke, sondern sie wird direkt von Gästen gebeten, mit ihr auf‘s Foto zu dürfen. „Natürlich“, strahlt die 24-Jährige, „frohe Weihnachten!“ Diesen Wunsch darf sie in diesem Jahr noch gefühlte hunderte Male aussprechen, denn Lea Metzner ist das 14. Wemdinger Christkind und hat noch etwa 30 bis 40 Termine vor sich. „Besonders freue ich mich auf die Kindergartenkinder und auf die Besuche im Seniorenheim. Meine ‘Fanbase’ bewegt sich bei Kindern bis etwa zehn Jahre und bei den Erwachsenen ab 60“, lacht sie. Ob es immer schon ihr Wunsch war, einmal im Kostüm des Wemdinger Christkindes zu wandeln?“ „Schon als Kind habe ich mitbekommen, dass es ein Christkind gibt und später auch darüber nachgedacht, ob ich mich nicht bewerben sollte, doch die Selbstzweifel waren bis dato immer größer.“ Kurz vor Bewerbungsschluss, hat sich Lea in diesem Jahr entschieden, doch noch mitzumachen. „Ende November wurde ich angerufen – dazu muss man wissen, dass ich ein Talent habe, Anrufe zu verpassen – so war es auch, als ich informiert wurde, in diesem Jahr das Christkind sein zu dürfen.“ Dazu hat Lea eine lustige Anekdote: „Ich bin es schon so gewohnt, mich als Christkind zu melden, dass mich die Mitarbeiterin eines Bankinstituts fragte, um welches Konto es sich denn handle, als ich als ‘Christkind’ zurückrief.“ „Es ist ein verrücktes Gefühl, so im Mittelpunkt zu stehen“, beschreibt sie ihre ersten Tage als Himmelsbotin.

Die Zeit mit den Menschen genießen

„Bei manchen Terminen habe ich die Zeit, mich mit den Menschen zu unterhalten, bei anderen verteile ich Geschenke und der ‘Job’ ist getan.“ Dabei trifft sie viele bekannte Gesichter aus früheren Tagen, die alle stolz sind, Lea als Christkind begrüßen zu dürfen. Tatsächlich lenken ihre Gesprächspartner das Thema auf Weihnachten – so auch in besagtem Café. Eine Dame am Nebentisch erzählt ihr prompt, sie freue sich, Familienmitglieder an Weihnachten wieder zu sehen, die über 500 Kilometer weit weg wohnen. „Auch das macht es so schön, das Wemdinger Christkind zu sein“, erklärt Lea, „die Menschen freuen sich darüber, sich unterhalten zu können.

Als Privatperson hat Lea gerade ihr erstes Staatsexamen geschrieben und wartet jeden Tag auf ein positives Ergebnis. „Ich habe Lehramt für Englisch und Französisch im Gymnasium studiert.“ Ihr Wunsch ist es, später entweder in Donauwörth oder in München lehren zu dürfen. Nach einem Praktikum an der Schule, als die Zeit wie im Fluge verging und sie so viel Freude an dieser Tätigkeit hatte, war für Lea klar: „Das ist mein Beruf!“ Dabei leuchten ihren Augen genau so, wie die der Anwesenden beim Betreten des Cafés. Apropos Süßwaren... Lea backt jährlich schon im November Plätzchen. Dieses Jahr wurden es sieben Sorten, die sie bis Weihnachten immer wieder „nachbäckt“, schmunzelt sie. Ihre schönste Kindheitserinnerung an Weihnachten? „Da muss ich überlegen“, sagt sie. „Als ich im Kindergarten war, freute ich mich riesig auf den Tag, an dem wir Kinder im Keller auf das Christkind warteten. Ich weiß noch, wie wir gefiebert haben, nach oben zu dürfen und an den Moment, als die Tür aufging und wir uns zu den Geschenken setzen durften. Jeder wollte natürlich das größte Geschenk haben.“ Ob sie es bekommen hat? „Ja, einmal“, strahlt sie. „Da war ein riesengroßer Teddybär drin und ich habe mich sehr gefreut!“ Lea Metzner ist ein Weihnachtsfan. Trotzdem gibt es Bräuche bzw. ein Lied, welches sie nicht leiden kann: „Fairytale of New York! Ich mag den Text nicht, deshalb bevorzuge ich die instrumentale Version des Liedes.“ Was sie den Menschen zu Weihnachten wünscht? „Frohe Weihnachten und dass wir alle aufeinander aufpassen und füreinander da sind.“ Als Lea aufsteht und sich ihren weiß-goldenen Mantel überstülpt, bittet die Dame am Nebentisch um ein Foto, das sie gleich ihrer Tochter schicken wird. „Mit dem Wemdinger Christkind“, strahlt sie.       

Wer das Wemdinger Christkind kostenlos für weihnachtliche Vereins- oder Betriebsfeiern sowie soziale Einrichtungen buchen möchte, kann sich bei Projektleiterin Alica Mayer melden, Telefon: 0171/1211725. Freiwillige Spenden, welche das Christkind erhält, kann auch Lea Metzner für einen guten Zweck ihrer Wahl verwenden.             

(Foto des Christkinds: Daniela Graf)

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