Emma Mönch (1901 - 1977)

Religiöse Künstlerin

Emma Mönch wurde am 04. Januar 1901 in Wemding geboren. Ihr Elternhaus (eine frühere Molkerei) ist heute noch in der Nördlinger Straße an der Ecke Langgasse zu finden. Ihr Leben war geprägt von einer tiefen Religiosität. Nach ihrer Schulzeit absolvierte sie ab ca. 1922 die Staatsschule für angewandte Kunst in München. Sie studierte bis ins Jahr 1928/1929, ehe sie nach Wemding zurückkehrte und als freie Textilkünstlerin wirkte. Im elterlichen Haus betrieb sie eine kunstgewerbliche Werkstatt (bis 1970). Nach den Kriegsjahren des 2. Weltkrieges wurde sie als IHK-Meisterin des Stickhandwerks geprüft. 

Aus ihrer Hand entstanden liturgische Kleidung (sog. "Paramentik"). Sie fertigte Fahnen (z. B. Vereinsfahne des Heimat- und Trachtenerhaltungsvereins Wemdings 1931 oder der Freiwillige Feuerwehr Amerbach 1959) und Wandteppiche (z. B. "Das Leben Christi" der Benediktinerabtei Nonnberg, Salzburg), verfasste Gedichte und war für ihre aufwändige Verzierung von Kerzen bekannt. Von letzteren sind Exemplare im Heimatmuseum von Wemding zu finden. 

Die religiöse Künstlerin kleidete unter anderem die Marienfigur am Gnadenaltar der Wallfahrtskirche "Maria Brünnlein" mit einem kunstvoll bestickten Kleid ein. Auch die Gnadenbilder in Violau, auf dem Kobel Augsburg und die Prozessionsfigur in Kleinerdlingen stattete sie aus. Im Jahr 1972 - einem Jahr der 20-jährigen Pestprozession von Wemding - gestaltete sie die 2,66 m hohe Pestkerze, zu sehen in der kath. Kirche St. Sebastian in Oettingen. Für die Stadt Wemding gestaltete Emma Mönch einige Zeit besonders verziervolle Seiten im Goldenen Buch der Stadt (u. a. für den Astronautenbesuch im Jahr 1970). 

Mönch verstarb überraschend in der Nacht vom 15. Februar 1977. Bis heute sind einzelne Werke unvollendet. Anlässlich ihres 100. Todestages veröffentlichte der Kulturzirkel Wemding das Buch "Emma Mönch" mit Einblicken zum Leben und Wirken sowie persönlichen Erinnerungen. Es ist in der Stadtbücherei Wemding ausleihbar.